Flexibilisierung ist der Schlüssel zu einem besseren Angebot im öffentlichen Personennahverkehr im ländlichen Raum. Davon konnten sich einige Mitglieder der SPD Fraktionen im Rat der Stadt Rinteln und im Schaumburger Kreistag bei einem Besuch in Springe am vergangenen Mittwoch überzeugen.

Ulf-Birger Franz, der Verkehrsdezernent der Region Hannover, stellt den Sprinti vor – ein Anrufbussystem, welches derzeit in Springe, Sehnde und der Wedemark als Modellprojekt durchgeführt wird. Dabei sind trotz Corona die Nutzerzahlen so erfolgreich, dass noch im Laufe dieses Jahres das Modell auf 12 Umlandkommunen der Region Hannover ausgeweitet wird.

Die Rintelner Besuchergruppe war sehr angetan vom System. Die Sprinti-Kleinbusse haben keinen festen Fahrplan, sondern werden per App oder Telefonanruf bestellt und fahren dann über ein virtuelles Haltestellensystem, an jeden Ort der jeweiligen Kommune. So hat man maximal 150 Meter zu laufen und hat gewöhnlich eine Wartezeit von maximal 15-20 Minuten. „So viel Flexibilität ist der Schlüssel für bessere Verbindungen auch auf unseren Ortsteilen. Es bringt ja nichts, einen Stundentakt auf festen Linien anzupeilen, wenn dann nur mehr leere Busse durch die Gegend fahren“, so Carsten Ruhnau, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rintelner Stadtrat. Auf diese Weise sei es beispielsweise auch für Senioren ohne weitere Unterstützung möglich, aus den Ortsteilen zu einem Arzttermin und zurückzukommen.

Fraktionsvorsitzende Astrid Teigeler-Tegtmeier zeigte sich vor allem begeistert von der Ausstattung der Kleinbusse. „Sechs Plätze für Mitfahrer mit ausreichend Raum für einen Rollstuhl und ein Fahrrad in jedem Bus, das ist wirklich zukunftsorientiert“. Die Genossen diskutierten darüber, inwiefern eine Buchung per App eine Benutzungshürde für einige Menschen darstellen könnte. Hier hat die Region Hannover aber bereits vorgesorgt und zur Einführung auf Marktplätzen und in Senioreneinrichtungen über das System informiert und Workshops angeboten, um die Benutzung kennenzulernen.

„Sicher kann man das System nicht 1 zu 1 auf Schaumburg und Rinteln übertragen, aber wir werden auf jeden Fall daran bleiben, den ÖPNV bei uns vor Ort durch Flexibilisierung nach vorne zu bringen“, fasste Teigeler-Tegtmeier für ihre Fraktionsmitglieder die weitere Planung zusammen.