Bei der Podiumsdiskussion „Die dritte Kraft kommt“ zur Zukunft frühkindlicher Bildung und Betreuung in Rinteln waren sich alle anwesenden einig, dass die Finanzierung einer dritten Kraft in den Krippengruppen durch das Land Niedersachsen ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Zu Beginn stellte unser Landtagsabgeordnete Karsten Becker heraus, dass frühkindliche Bildung und Betreuung ein Beitrag zur Chancengerechtigkeit der Kinder ist, aber auch für viele Familien die finanziell Notwendigkeit eines Doppeleinkommens erst möglich macht.

Heidi Weber als Leiterin der Kita MinniMax in Exten stellte die Bedeutung der pädagogischen Arbeit für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder in den Vordergrund.

Der Landeshaushalt 2015 sieht vor, dass das Land Niedersachsen in allen Gruppen mit unter dreijährigen Kindern den Betreibern die Kosten für eine dritte Fachkraft mit der Qualifikation einer Sozialassistentin/ eines Sozialassistenten übernimmt. Zunächst geschieht dies für eine Beschäftigung von 20 Stunden und steigt bis zum Jahr 2020 bis auf 40 Stunden an. Karsten Becker führte aus, dass dieses Modell vor allem aufgrund der, durch die Schuldenbremse notwendigen, Haushaltskonsolidierung eine verlässliche Finanzierung darstellt.

Im Anschluss stellte Bürgermeister Thomas Priemer dar, wie die Regelung in Rinteln umgesetzt wird. Für die acht städtischen Krippengruppen seien die Stellen bereits ausgeschrieben. Aufgrund des immensen Ausbaus Kinderbetreuung in den letzten Jahren sähe der Arbeitsmarkt allerdings derzeit so aus, dass möglicherweise nicht ausreichend Bewerbungen vorliegen. Sollte dies der Fall sein, betonte Priemer, dass er gemeinsam mit den Einrichtungen eine Regelung finden wolle, die alle Gruppen gleich behandeln solle. Gleichzeitig werde er sich bei den politischen Gremien dafür einsetzen, durch eine Neuausschreibung zu besseren Konditionen die Stellen trotzdem besetzen zu können.

Im abschließenden Gespräch wurde von den anwesenden Erzieherinnen und Eltern, sowie von Frau Weber vor allem der Wunsch nach besserer Bezahlung, Qualifikation und Anerkennung für den Berufsstand gefordert.

Die eingeladene Elternvertreterin für unser Podium musste leider krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Wir wünschen gute Besserung.

Carsten Ruhnau
st. Vorsitzender
SPD-Stadtverband Rinteln